Unseren ursprünglichen Plan, zur Isla Grande zu fahren, haben wir nicht umgesetzt. Der Zeitpunkt für den Besuch am 1. Januar und noch dazu am langen Wochenende schien deutlich ungünstig gewählt zu sein. Schon auf dem Weg zum Anleger war der Verkehr stark, aber dort angekommen, konnten wir die Dimension der Invasion erst richtig erahnen. Parkplätze gab es nicht und die Menschen strömten nur so mit Kühltaschen und Liegestühlen bewaffnet zu den Booten. Da es zu allem Überfluss auch noch heftig regnete, haben wir den Rückzug angetreten und beschlossen,d er Küstenstraße Richtung Osten bis zu ihrem Ende in Cuango zu folgen und zu sehen, was uns dort erwartet.
Die Straße stelle sich als äußerst kurvig und etwas hügelig heraus. Typisch Küstenstraße eben, nur dass diese durch tropische Landschaft führt. Wieder einmal haben wir unsere Fahrräder schmerzlich vermisst. Noch dazu haben wir zwei (Fern?)Radfahrer überholt. Wir müssen doch noch einen Weg finden, die Räder zum Reisen zu nutzen! Vielleicht tatsächlich ins Flugzeug packen und durch eine einigermaßen flache Landschaft fahren?
Die Straße führt durch ein paar kleinere Orte, wenig attraktiv und erstaunlich heruntergekommen. Die Gegend hier scheint an der wirtschaftlichen Entwicklung Panamas nicht teilgenommen zu haben (das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt Panamas ist etwas doppelt so hoch wie das von Ecuador und vergleichbar mit der Türkei, Griechenland, Lettland). Aber das ist natürlich typisch: Die Einwohner der Region sind afrikanischstämmig.
Glücklicherweise haben wir dann auch noch einen Strand gefunden, der zum Baden einlud (scheinbar war die gesamte Gegend hier versammelt) und an dem das karibische Flair durch Palmen, Sandstrand und klares Wasser stark war. Mit dazu beigetragen haben auch die diversen Flaschen Rum, die die Besucher mit sich herumgetragen und denen sie fleißig zugesprochen haben. Lange sind wir nicht geblieben, aber trotzdem war noch Zeit, die eine oder andere (von denen im Pazifik stark verschiedene) Muschel zu sammeln.
Das Ende der Straße war bald erreicht, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als umzudrehen. Auf dem Rückweg sind wir in einem Restaurant am Wegesrand eingekehrt mit deinem wunderschönen Blick über das Meer (und weniger schöner Musikbeschallung). Mit einigem Hin- und Her ist es uns dann sogar gelungen, nur eine Suppe zu bekommen anstelle des Neujahrsmenüs.
Morgen werden wir (abhängig vom Wetter) versuchen zu einem Korallenriff in der Nähe zu fahren und endlich etwas zu schnorcheln. Außerdem oder auch stattdessen ist ein Besuch von Colón geplant und eventuell ein Abstecher an die Westküste.