Unser zweites Jahresende in Lateinamerika. Der Unterschied zu Deutschland ist auch diesmal wieder krass, auch wenn wir uns natürlich inzwischen besser an die veränderten Bedingungen gewöhnt haben. Insbesondere das Wetter (hier am Meer sind es zur Zeit etwas 30° bei einer Luftfeuchtigkeit von bestimmt über 90%) macht es schwer sich vorzustellen, dass morgen das neue Jahr beginnt.
Die akustische Begleitung dagegen passt perfekt. Feuerwerk ist ja sowieso integraler Bestandteil aller Festivitäten (in Quito hatten wir es auch am 24.12. um Mitternacht) und bereits gestern Abend war „unsere“ Bucht von Feuerwerksraketen erleuchtet (vielleicht gelingen ja nachher ein paar interessante Fotos) und regelmäßig zucken wir wegen irgendwelcher Böller zusammen.
Den Morgen haben wir dazu benutzt uns ein wenig in der näheren Umgebung umzusehen, sprich wir sind nach Portobelo (in der Kolonialzeit die zweitgrößte Stadt in Panama) gefahren um einzukaufen. Da wir ja jetzt in einem eigenen Haus wohnen, müssen auch die profanen Alltagsdinge wieder erledigt werden. Wobei es durchaus erholsam ist, nicht immer in einem Restaurant mit vielen anderen Leuten zu essen. Die Einkaufsmöglichkeiten waren sehr beschränkt und der ganze Ort wirkt ziemlich verfallen und arm. Mit ein wenig Phantasie kann man sich aber durchaus vorstellen, wie er früher einmal ausgesehen haben könnte. Interessanterweise sind alle drei „Supermärkte“ in Portobelo von anscheinend chinesischstämmigen Panamesen geführt, genau wie der kleine Laden hier im „Ort“.
Auf dem Rückweg haben wir einen kleinen Abstecher zu einer alten Befestigungsanlage „Batería Santiago“ aus dem 18. Jahrhundert gemacht, die wie mehrere andere als Schutz vor Piraten gebaut (zum Teil aus Korallen) worden war.
Am Sylvesterabend wollen wir aber doch in einem Restaurant essen, daher haben wir einen Tisch im „Captain Jack’s“ (wieder Piraten) reserviert. Natürlich sind wir wieder auf Englisch angesprochen worden, obwohl wir in (halbwegs anständigem) Spanisch nach der Reservierungsmöglichkeit gefragt hatten. Wir haben ja sowieso wenig Gelegenheit unser Spanisch zu üben, so dass das immer wieder ärgerlich ist. Aber was sollen wir machen?
Für das Anstoßen heute Nacht haben wir uns eine Flasche Champagner (aus Frankreich) gegönnt, was hier allerdings auch kein Problem ist. die Alkoholpreise sind (auch und vor allem für Rum) sehr niedrig, vor allem im Vergleich zu Ecuador.
Den Rest des Tages werden wir aufs Meer schauen und vielleicht ein wenig baden und lesen.
Morgen ist ein Ausflug zur Isla Grande geplant, am Dienstag wollen wir versuchen zunächst zum Schnorcheln zu einem Korallenriff zu fahren und danach noch nach Colón.