Eine Deutschlandreise

Die vergangenen Wochen sind (viel zu) schnell vorbeigegangen. Wir haben so viele Eindrücke und Erlebnisse mitgenommen wie schon seit Langem nicht mehr.

Darum war auch keine rechte Zeit zu schreiben, weil wir entweder unterwegs waren, uns mit Freunden und Verwandten getroffen oder uns ausgeruht haben. Ein bisschen haben wir auch eingekauft, aber das war in diesem Jahr vergleichsweise reduziert.

Auf jeden Fall haben wir uns schon lange nicht mehr irgendwo so wohl gefühlt wie in diesem Sommer in Deutschland. Das liegt natürlich nicht zuletzt an dem deutlichen Kontrast zwischen Ecuador und dem deutschen Umgang mit der Krise.
Sicherlich gibt und gab es auch dort (wir sitzen derzeit in Amsterdam auf dem Flughafen) Einschränkungen, aber große Teile des öffentlichen Lebens laufen doch weitgehend normal. Der Aufenthalt im Hotel ist ohne Probleme möglich, Restaurantbesuche sehr einfach (auch wenn es zum Teil eingeschränkte Öffnungszeiten gibt). Die Museen sind offen und sogar Veranstaltungen finden vereinzelt statt. Nach unserem Empfinden war alles total unkompliziert und voll funktionsfähig.

Nachdem wir bei der Hinreise in Amsterdam einen PCR-Test hatten machen lassen (der nach unserer Information für Nordrhein-Westfalen verlangt war, um die Quarantäne zu vermeiden) hat uns niemand mehr danach gefragt, nicht bei der Einreise in Düsseldorf noch das Gesundheitsamt.
Am Ende stellte sich sogar heraus, dass der Test nicht nötig gewesen wäre, das wir Verwandte ersten Grades besuchten. Leider war das erst nachdem die Allgemeinärztin, die uns die außerdem verlangte Bestätigung, dass wir frei von Symptomen waren, diese verweigert hatte. dadurch haben wir sowohl viel Geld unnötig ausgegeben als auch einen halben Tag verloren. Aber so ist das derzeit nicht so selten.

Nach ein paar Tagen in Werne bei meinen Eltern, wo wir vor allem Vorbereitungen für unsere Fahrradreise getroffen als auch uns schon einmal mit den Kindern getroffen hatten, sind wir dann zu unserer Tour durch Deutschland gestartet.
Allerdings hatten wir die Anstrengungen der Fahrt mit dem Rad deutlich unterschätzt und unsere Fitness genauso deutlich überschätzt, so dass wir nicht selten die Hilfe der Deutschen Bahn in Anspruch nehmen mussten, um unsere eng geplante Reise so durchzuführen wie gedacht. Dadurch, dass wir uns mit einer Reihe von Leuten unterwegs getroffen hatten, waren wir terminlich recht eingeschränkt.
Die Fahrt hat uns von Werne in Richtung Norden nach Oldenburg, von da nach Hannover und dann quer durch Thüringen mit einem Besuch in Erfurt in die Nähe der Grenze nach Tschechien nach Selb geführt, wo wir Meret besucht haben und von da über Bayreuth, Bamberg und Fulda wieder zurück.
Einige der Städte haben uns dabei sehr gut gefallen (in erster Linie Erfurt), mit anderen dagegen haben wir uns recht schwer getan (insbesondere Bamberg).
Immer fantastisch waren aber die sommerlichen Landschaften, durch die wir gefahren sind und vor allem auch die Tatsache, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Das ist genau unsere Art des Urlaubs, den wir gegen keinen anderen eintauschen würden, egal wie anstrengend es ist oder wie sehr der Hintern schmerzt (was vor allem zu Beginn ein großes Problem war). Aber aus eigener Kraft voranzukommen ist ein kaum zu erklärendes Erlebnis.

Unsere Letzte Woche haben wir dann wieder bei meinen Eltern „verbracht“. Tatsächlich waren wir auch dann wieder fast ausschließlich unterwegs. Zur „Ruhe“ gekommen sind wir eigentlich nicht so richtig, aber das war ja auch in diesem Sinne nicht geplant.

Jetzt sind wir auf dem Rückweg mit der Aussicht auf weitere Monate Distanzunterricht. Die Vorstellung ist nur schwer auszuhalten. Wir werden sehen, wie die Wirklichkeit wird.

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