Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Bildung. Zunächst sind wir ins Sequoyah Birthplace Museum gefahren, eine gute Stunde von Knoxville entfernt, wo der Erfinder der Cherokee-Schrift geboren wurde. Sequoyah war der Sohn einer indianischen Mutter und eines weißen Vaters, der von seiner Mutter aufgezogen wurde und weder lesen noch schreiben konnte bis er selber ein Schrift erfand, die die Sprache der Cherokee aufzeichnen konnte. Nur Monate nachdem ihm das (unter vielen Mühen und über einen Zeitraum von 12 Jahren) gelungen war, konnten 90% der Cherokee diese Schrift lesen und schreiben. Eine wirklich phantastische Geschichte, die (vielleicht mit ein wenig viel Pathos) gut präsentiert wurde.
Unser nächster Anlaufpunkt war der Bahnhof von Etowah, wo es ein kleines Museum der Louisville & Nashville Railroad gibt. Allerdings liegt die Betonung auf „klein“, viel zu sehen gab es nicht. Von dort aus werden auch Fahrten in historischen Zügen in die Smoky Mountains durchgeführt, allerdings nur am Wochenende. Wahrscheinlich werden wir nicht dafür zurückfahren, so interessant das vielleicht auch ist.
Unser heutiges Hauptziel allerdings war das Aquarium in Chattanooga, das das größte Süßwasseraquarium der Welt ist. Tatsächlich war die Präsentation der verschiedenen Lebensbereiche absolut sehenswert. Wir hatten uns jedoch eine etwas stärkere Konzentration auf Nordamerika gewünscht – Wolga und Yangtse passten für uns nicht so ganz.
Ein wenig schockiert waren wir darüber (natürlich hätten wir es vorher wissen können), dass es auch noch ein Salzwasseraquarium gibt. Angeschaut haben wir es natürlich auch, aber so richtig spannend war es dann doch nicht.
Wieder einmal haben wir uns gegen Zelten entschieden (zwischen den beiden Museumsbesuchen), da wir zu dem ausgesuchten Zeltplatz eine halbe stunde hätten zurück fahren müssen. Blöderweise hatten wir uns den Platz auf der Hinfahrt (über eine etwas andere Strecke) nicht angesehen, so dass wir nicht wussten, was auf uns zukommt. Stattdessen wollten wir wieder einmal in einem historischen Bed&Breakfast unterkommen. Leider ließ es sich aber nicht online buchen, da die Kreditkarte (und die anderen auch) nicht akzeptiert wurde. Dementsprechend haben wir uns eine Alternative gesucht und mit dem Chattanooga ChooChoo Hotel auf einem alten Eisenbahngelände auch gefunden. Man kann hier in Pullman-Schlafwagen übernachten, allerdings haben wir uns (nicht zuletzt wegen des Preises) dagegen entschieden und sind in einem „normalen“ Hotelzimmer untergekommen.
Unser Hotelwechsel hat sich als sehr positiv herausgestellt. auf diese Weise sind wir zu dem bisher besten Essen unserer Reise gekommen in einem „italienischen“ Restaurant um die Ecke, über das wir gestolpert sind. Wir hatten einen Caprese Salat mit 5 verschiedenen Sorten Tomaten und eine Schweineschulter, die über Holzkohle gegrillt wurde. Unglaublich zart und mit vermutlich ebenfalls gegrilltem Rotkohl sowie gebackenen Kartoffeln begleitet. Einfach nur toll.
Jetzt sitzen wir im Garten des Hotels mit leiser Swing-Musik im Hintergrund.