Von Florida ins Landesinnere

Für die Fahrt nach New Orleans haben wir uns die „Scenic Route“ an der Küste entlang ausgesucht. Trotz des Sonntages hielt sich der Verkehr in Grenzen. Ein gutes Stück sind wir in unmittelbarer Nähe des Wassers gefahren, neben der Straße beginnt direkt der Strand. Zum Fahren sehr schön, zum Baden eher nicht so. Vielleicht war es deswegen so leer. Irgendwann sind wir dann doch auf die große Straße abgebogen, da wir früh am Zeltplatz sein wollten, um möglichst viel Zeit in New Orleans zu verbringen. Auf den ersten Eindruck war der Platz sehr schön. Wir hatten sogar unnötigerweise reserviert, allerdings fälschlicherweise für den folgenden Tag, aber das war kein Problem. Das erste bestand darin, dass der Platz fast unter Wasser stand, aber wir sind ja Kummer gewohnt, so dass wir zwei trockene Plätze für die Zelte gefunden haben. Das eigentliche Ärgernis war das Waschhaus. Dort war es furchtbar dreckig und vermüllt. Offenbar war am Wochenende eine Jugendgruppe auf dem Platz gewesen und hatte die Sanitäranlagen so hinterlassen. Allerdings hätte man eigentlich erwarten können, dass jeden Tag einmal geputzt würde.Wir haben uns nicht großartig beeindrucken lassen, trotzdem geduscht und uns bald auf den Weg in die Stadt gemacht.

Dort haben wir schnell einen Parkplatz gefunden, waren jedoch schockiert über die hohen Preise. Ist eben New Orleans, dachten wir, haben einmal geschluckt und tapfer bezahlt. Danach sind wir dann durch die Stadt gebummelt. Die Stadt hat schon etwas. Vor allem das Thema Musik – wer hätte das gedacht – wird groß geschrieben. Wir haben eine Viertelstunde einer Straßenband zugehört, die wirklich phantastisch war:

Außerdem gab es überall Angebote an Kunsthandwerk, Karten- und Handlesen und das eine oder andere „Kunstwerk“. Ein Bild haben wir tatsächlich gekauft. Gegessen haben wir dann in einer Brauerei mit ziemlich gutem Bier. Auch das Essen war nicht so schlecht und verglichen mit Florida gar nicht so sehr teuer.

Zum Schluss sind wir dann noch am Fluss (Mississippi!!) entlangspaziert. So gegen Abend war es dort ganz hübsch, ansonsten ein wenig tot.

French Quarter und French Market waren ganz nett anzusehen, allerdings doch ziemlich touristisch. Die Partymeile in der Bourbon Street war aber zum Abgewöhnen.

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen, da wir eine lange Fahrt bis Memphis vor uns hatten. Fast wären wir nicht herausgekommen, da wir nicht sofort (um genau zu sein nach einer Viertelstunde) darauf gekommen waren, dass der Code, den wir für das Tor erhalten hatten, nicht zu einem elektronischen, sondern zu einem Zahlenschloss gehörte.

Auch hier haben wir wieder die längere Strecke (entlang des Mississippi) genommen. Das war eine gute Idee, kaum jemand war mit uns dort auf der größtenteils vierspurigen Straße. Einen kurzen Zwischenstopp haben wir in Natchez gemacht, ein Ort in historischer „Bedeutung“. Anscheinend war hier der letzte Stützpunkt der Südstaatenarmee am Mississippi. Allerdings war das Nest (montags?) praktisch ausgestorben. Mit Müh und Not haben wir eine Kleinigkeit zu trinken und zu essen bekommen.

Die Ankunft am Campingplatz war unproblematisch, wenn wir auch wieder einmal überrascht waren, wie weit wir durch den Wald fahren mussten. Platz gab es genug, wir haben uns einen ziemlich abseits liegenden ausgesucht und sind ganz bald in Richtung Memphis aufgebrochen zum Abendessen. Dort haben wir ein gutes Restaurant in einem alten Kino gefunden. Das Fleisch war hervorragend, leider wie so häufig, waren die Portionen zu groß. Viel Zeit war nicht, so dass wir nur einen flüchtigen Eindruck von der Stadt bekommen haben, aber besser als Nichts. Und auf jeden Fall lohnenswert.

Auch heute ging es wieder früh los. Unser erster Anlaufpunkt war ein Frühstücksrestaurant. Dieses war etwas ganz Besonderes. Zum einen konnte man dort auch Meetings abhalten sowie ganz allgemein Bürotätigkeiten verrichten. Nicht umsonst heißt es Office@Uptown. Zum anderen hingen die Wände voller Bilder lokaler Künstler. Und nicht zuletzt haben wir dort das beste Frühstück unserer bisherigen Fahrt erhalten. Darüber hinaus waren die Leute dort auch besonders freundlich.

Danach noch kurz Vorräte und Benzin auffüllen und ab auf die Insterstate 40. Diesmal keine schöne, sondern die schnelle Strecke. Immerhin mussten wir gut 800 km fahren und das fast vollständig auf ein und derselben Straße.

Wir haben uns extra beeilt und die Mittagspause auf ein Minimum reduziert, da wir vor 16:30 Uhr am Zeltplatz sein wollten. Um diese Zeit sollte das Office schließen und wir würden bis zum Morgen um 8 warten müssen, um zu bezahlen.

Wir waren auch pünktlich da. Leider war das Büro aber schon zu (oder war nie offen gewesen??). Wir sind gespannt.

Unser Abendbrot wird heute ganz einfach. Die Sandwiches, die wir für das Mittagessen im Office@Uptown gekauft hatten, haben wir doch nicht gegessen. Damit ist das Thema schon erledigt. Hier in der Nähe hätten wir sowieso nichts Anständiges bekommen. Jetzt fehlt uns noch etwas Bier, aber das gibt es selbst in dem kleinen Ort in der Nähe. Damit warten wir aber so lange wie möglich, da wir keine Kühlmöglichkeit haben und hier ungefähr 36° herrschen (um sechs Uhr abends). Das ist zwar noch etwas heißer als in den letzten tagen, lässt sich aber viel besser aushalten, da es hier im Landesinneren (in der Nähe von Oklahoma City) ziemlich trocken ist.

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