Die Wochen seit unserem Osterbesuch in Quito sind unglaublich schnell herumgegangen. Wobei „herumgegangen“ nicht ganz der richtige Ausdruck ist, da anscheinend immer irgend etwas zu organisieren und zu tun war. Jedenfalls ist jetzt alles erledigt und wir sind auf dem Weg in unser neues Zuhause.
Einer der ersten Organisationspunkte war das Suchen eines neuen Hauses. Zu unserem Schrecken hatte uns unsere Vermieterin kurz nach dem Erdbeben am 16.4. mitgeteilt, dass sie aus „Gründen höherer Gewalt“ den Vertrag nicht aufrecht erhalten könne. Uns blieb natürlich nichts andere übrig als gute Miene zu diesem Spiel zu machen. Und ein neues Haus zu suchen.
Die Suche erwies sich als weniger schwierig als zuerst erwartet. Zum einen hatten wir noch eines der Häuser von Ostern in der Hinterhand, das noch nicht vermietet war. Zum anderen bekamen wir von allen Seiten Unterstützung bei der Suche.
Am Ende haben wir uns für ein Haus in Schulnähe entschieden: Noch größer, noch nobler (rosa Granit und er Küche!) und leider auch noch ein wenig teuerer als das erste. Die Verhandlungen über den Vertrag waren nicht ganz einfach, aber Jürgen war eine große Hilfe, so dass wir letztlich doch zu einer Einigung gekommen sind.
Das Haus ist riesig und wir wissen kaum, wohin mit unseren Möbeln. Zu allem Überfluss hatten wir für das ursprüngliche Haus zwei Regale anfertigen lassen, die wir nun in das neue integrieren müssen. Aber das geht schon.
Der Garten scheint ein wenig klein zu sein. Aber bisher hatten wir ja nur die Pläne und ein paar Photos sehen können. Heute Abend gibt es dann die Wirklichkeit. Wir sind äußerst gespannt.
Zum Ende hin wurde die Zeit noch wirklich aufregend: Unsere Dienstpässe waren nirgends am Horizont zu erspähen. Einige Recherche über die ZfA führte dann zu dem Ergebnis, dass sie bei der ecuadorianischen Botschaft in Berlin lagen. Glücklicherweise ist der (neue) Botschafter der Schule in Quito gut bekannt, so dass nach einem Anruf die Pässe tatsächlich vier Werktage vor unserem Abflug bei uns waren.
Laut der Aussage des auswärtigen Amtes hätten wir ohne die Pässe nicht fliegen und genau genommen nicht einmal den Flug buchen dürfen. Das ist natürlich unrealistisch. Darüber hinaus hängen reichlich Formalitäten von der Vorlage des Passes ab. Nicht zuletzt die Freigabe des Containers zur Verschiffung.
In den letzten Tagen wurde von ITO das Haus ausgeräumt. Es sind insgesamt 45 cbm zusammengekommen. Dazu kommen noch einige Teile, die wir direkt nach Hamburg haben schicken lassen. Aber ein 40′ Container sollte ausreichen.
Vieles haben wir im Vorfeld aussortiert und weggeworfen, verschenkt oder zum kleinen Teil verkauft. Trotzdem ist es erstaunlich wie viel Kram sich in 19 Jahren ansammelt.
Jetzt noch zehn Stunden Flug und dann holt uns Aníbal, der Fahrer der Schule, am Flughafen ab und fährt uns zum Haus. Von ihm können wir bis unsere eigenes Auto kommt (Dienstpässe!) auch ein kleines Auto leihen, so dass wir mobil sind, ohne auf Taxis angewiesen zu sein. Ob das wirklich sinnvoll ist? Ganz sicher bin ich nicht. Wir verpassen dadurch einige Anlässe mit der Sprache konfrontiert zu werden. Auf der anderen Seite wird davon noch genügend geben.