Santa Cruz

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Unseren ersten ganzen Tag auf Galapagos haben wir auf eigene Faust gestaltet. Das ist im Umfeld der vielen angebotenen Touren und Führungen schon fast ungewöhnlich, jedenfalls sind wir immer wieder Klein- und Kleinstgruppen in Begleitung eines Führers begegnet, auch (und gerade?) an Orten, die sehr einfach erreichbar waren.

Unser Weg hat uns zur Tortuga Bay geführt. Sie heißt so, weil die Meeresschildkröten hier ihre Eier ablegen. Es wundert ein wenig, dass der Strand trotzdem öffentlich zugänglich ist, aber vielleicht ist er ja zeitweise gesperrt (hier hätte ein Führer vielleicht geholfen …). Der Weg dahin führt durch eine typische Galapagoslandschaft mit Palo Santo Bäumen und Kakteen. Die ganze Zeit wuseln die Lavaechsen über den und am Rande des Weges. Sie zeigen wie alle Tiere praktisch keine Scheu. Das ist zunächst sehr ungewohnt, mit der Zeit wird es aber ganz normal, manchmal wünscht man sich sogar, dass die Tiere von allein aus dem Weg gehen würden und man nicht drum herumlaufen müsste. Eigentlich war die Strecke nicht lang (etwa 3 km), aber der Sonnenschein und die schon am frühen Morgen hohen Temperaturen in Verbindung mit den fast blattlosen Bäumen (die Trockenzeit geht gerade zu Ende) machten es dann schon etwas anstrengend.

Leider mussten wir feststellen, dass das Baden aufgrund der zur Zeit starken Strömungen verboten war. Dabei ist die Bucht einfach nur herrlich. Ganz feiner weißer Sand in einem Bogen, der bestimmt einen halben Kilometer lang ist. Davor das blaue Meer mit nicht zu kleinen Wellen. Zwar gibt es in unmittelbarer Nähe noch eine Lagune, aber die war uns zu bevölkert, es sah aus wie am Strand von Ibiza. Trotzdem sind wir ganz am Rand dann doch noch ins Wasser gegangen. Das wirklich Tolle aber sind die Tiere. Die Leguane laufen am gesamten Strand herum und wärmen sich auf. In einem kleinen Bereich gibt es Felsen und ein paar Mangroven. Dort waren massenhaft Leguane und Felsenkrabben. Vor allem die Krabben sind vor den dunklen Felsen fantastisch anzusehen in ihrem leuchtenden Rot. In einem kleinen Tümpel, der offenbar bei Flut vermutlich überschwemmt wird, gab es Fische und den einen oder anderen Leguan, der hindurchschwamm.

Nach einer Stunde hatten wir dann aber doch genug und haben den Rückweg angetreten. Nach einem kleinen Mittagessen stand der nächste Tagesordnungspunkt auf dem Programm: Ein Besuch im Innern der Insel auf einer Farm „El Chato“, die ein kleines Schildkrötenreservat angelegt hat. Für den Weg dahin haben wir uns ein Taxi genommen. Der Fahrer hat dann während unseres Besuches auf uns gewartet. Neben den Schildkröten, die man im Übrigen auch einfach so am Straßenrand und auf den Weiden beobachten kann, war eine weitere Attraktion der Gang durch einen Lavatunnel. Diese Tunnel entstehen, wenn in einem Lavastrom die Oberfläche abkühlt und fest wird und die darunter sich befindende Lava abfließt. Diese Hohlräume können ganze Systeme bilden und bis zu einem Kilometer lang sein. Der Tunnel auf El Chato war nur etwa 200 m lang, aber gerade wegen der Strukturen der Wände durchaus beeindruckend.

Der Besuch hatte deutlich weniger lange gedauert als wir erwartet hatten. Dadurch blieb noch etwas Zeit zu füllen. Diese haben wir genutzt zum einen unsere Rückreise von Isabela nach Batra zu organisieren und zum anderen die Aktivität des nächsten Tages.

Bezüglich der Rückfahrt hatten wir zwei Alternativen: Entweder mit dem Boot, das um 7:00 Uhr morgens abfährt oder mit einem Kleinflugzeug. Um nicht so furchtbar früh aufzustehen  (wir hätten mindestens eine halbe Stunde vor Abfahrt am Hafen sein müssen), haben wir uns entschieden das Flugzeug zu nehmen. Die Buchung hatten wir noch nicht gemacht, dafür wollten wir vor Ort sein. Es stellte sich heraus, dass es ganz schön schwierig war. Das Büro war nur vormittags und nachmittags besetzt und als wir zur angegebenen Öffnungszeit dort ankamen, war natürlich niemand da. Telefonisch konnten wir sie schließlich erreichen: Sie war zur Bank gegangen. Nach einigem Hin- und Her (mit Unterstützung eines anderen Touristen aus Peru) haben wir dann schließlich tatsächlich Tickets bekommen – deutlich teuerer zwar als das Boot, aber dafür zu einer wesentlich humaneren Zeit, also um 10.

Als genauso schwierig stellte sich die Buchung einer Schnorcheltour heraus. Wir hatten uns aus dem unüberschaubaren Angebot aufgrund der Gestaltung des Ladenlokals und der Angaben zu den Touren eines herausgesucht. Der Besitzer (?) war auch äußerst zuvorkommend. Allerdings durften wir nach etwa einer halben Stunde wieder gehen, als er dann endlich feststellte, dass keine Plätze mehr frei waren. Glücklicherweise war das bei unserer Zweitwahl etwas einfacher. Allerdings konnten die uns eine für uns weniger attraktive Tour nach Seymour Norte (nördlich von Baltra) anbieten. Dazu kam dann noch, dass es sich um eine kombinierte Tauch- und Schnorcheltour handelte. Wir haben das dann schließlich gebucht, da es schon ziemlich spät geworden war. Wetsuits gehörten auch zum Angebot.

Als Letztes blieb dann noch das Ticket für die Überfahrt von Santa Cruz nach Isabela. Das war vergleichsweise einfach, so dass unsere Planung für die nächsten beiden tage stand.

Zurück ins Hotel, duschen, umziehen. Danach Abendessen und Schluss für diesen Tag.

 

Ein Kommentar Add yours

  1. Tina sagt:

    Jetzt hast du es geschafft,- ich bin eifersüchtig!!!! Galapagos!!!!

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