Kreuzweg

Unsere Rückkehr aus Puerto López ist auch schon wieder eine Woche her, die mit weiterem Organisieren, etwas Erholung, Absprachen in Bezug auf den Beginn der Arbeit und mit unserer Hausangestellten vergangen ist.
Zeit also wieder etwas zu unternehmen. Da die Hauptattraktion hier die Natur und insbesondere die Berge sind, müssen wir uns natürlich vorbereiten (die Höhe macht immer noch etwas Mühe).
Daher hatten wir für heute eine kleine Bergtour geplant, auf den Ilaló, ein kleinerer Vulkan in der Nähe, etwa 3200 m hoch. Für den Hin- und Rückweg vom Parkplatz hatten wir vier Stunden veranschlagt, durchaus übersichtlich.
Die erste Überraschung war dann der Parkplatz. Auf den uns zur Verfügung stehenden Karten (OSM) war der Weg zum Gipfel übersichtlich eingetragen, Einstieg war direkt an der Hauptsraße, kein Problem also. In Wirklichkeit sah das jedoch etwas anders aus, so dass wir den Wagen einfach stehen gelassen haben und losgezogen sind. Ziemlich abenteuerlich ging es am Anfang an sehr heruntergekommenen (selbst für ecuadorianische Verhältnisse) Behausungen vorbei, bis wir dann nach der ersten üblen Kraxelei einen Parkplatz bei einer kleinen Kapelle erreichten (beides natürlich auf keiner Karte verzeichnet). Von hier war der Weg einfach zu finden.
Es stellte sich dann schnell heraus, dass er unter anderem als Kreuzweg benutzt wird, alle paar hundert Meter stand wieder ein Keuz. Aufgrund der Beschaffenheit des Weges (steil und felsig, mit tief ausgewaschenen Rinnen) auf jeden Fall zu diesem Zweck geeignet.
Während wir mit etwas Mühe aufstiegen kamen uns mehrere Menschen mit Zelt unter dem Arm entgegen, offensichtlich ist es üblich auf dem Berg zu übernachten. Darüber hinaus trafen wir immer wieder auf Leute, die barfuß den Berg herunterkamen, manche auch mit Zweigen in der Hand, mit der sie sich offensichtlich geißelten. Es ist schon ziemlich krass, das in Wirklichkeit zu sehen. Wir wussten grundsätzlich natürlich davon, aber Wissen und unmittelbare Erfahrung sind schon sehr verscheiden.
Oben angekommen fanden wir das vermeintliche Gipfelkreuz, stark frequentiert und mit Abfällen verschönert.

Laut GPS war der Gipfel auch noch ein paar (1500) Meter weiter, so dass wir den Weg noch ein wenig verfolgten, um dann eine Pause zu machen. Wir haben beschlossen, die restliche Strecke nicht mehr zu gehen, sondern die Aussicht zu genießen und uns bald auf den Rpckweg zu machen.

Dabei kamen uns immer wieder Menschen entgegen, die ihr Mountain-Bike auf dem Rücken den Berg herauftrugen. Eine Reminiszens an den Kreuzweg??

Zurück in El Tingo sind wir auf die Suche nach Mittagessen gegangen, was sich als ziemlich einfach herausstellte, da an einem größeren Platz eine ganze Reihe von garküchen mit Tischen aufgebaut waren. Natürlich haben wir uns für die Spezialität der Gegend entschieden – Hornado also gebackenes Schweinefleisch. Dazu gab es Tortilla, gebackene Banane, Avocado, Ají (scharfe Sauce), ein wenig Salat und Orangensaft. Wie so häufig sehr lecker und preiswert (wenn auch etwas teuerer al wir es gewohnt sind).

Als Vorbereitungstour ganz attraktiv, wiederholen müssen wir das aber nicht.

 

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