Abstecher zum Meer

Auch wenn die Ferien gerade erst vorbei sind, haben wir (am Freitagabend spontan) beschlossen, über das lange Wochenende ans Meer zu fahren. Die Auswahl eines Ortes war allerdings nicht ganz einfach: Nicht zu weit, gute Bademöglichkeiten und natürlich ruhig. Schließlich haben wir uns für eine Hostería in der Nähe von Atacames (etwa 20 km) in Richtung Galera entschieden.

Leider wollten die Kinder nicht mitkommen, wir sind dann eben alleine gefahren. Da wir noch packen mussten, sind wir (erst) um halb acht losgekommen. Wir hatten halbwegs Glück mit dem Verkehr. Trotzdem ist die Strecke durch die Berge immer wieder anstrengend. Häufig nur zweispurig, so dass jeder LKW eine Herausforderung darstellt und man doch immer wieder an Stellen überholt, die nicht uneingeschränkt dazu geeignet sind. Aber schließlich sind wir nach etwa 380 km und fünfeinhalb Stunden angekommen.

Es gibt hier kein großes Gebäude mit Zimmern, sondern einzelne Häuser für 4 – 6 Personen. Das wussten wir natürlich vorher, waren aber überrascht, wie groß die Abstände zwischen den einzelnen Häusern sind. Wir haben eine Cabaña in direkter Nähe zum Strand bekommen (vielleicht 20 m) mit einem Schlafzimmer und zwei Ausziehbetten im Wohnraum. Eine kleine Terrasse ist auch dabei. Weitgehend perfekt für uns.

Als erstes mussten wir natürlich ins Meer springen. Es war Ebbe, so dass wir ziemlich weit laufen mussten, bis das Wasser tief genug zum Schwimmen war. Dazu hätten wir besser unsere Sandalen angelassen, da der Meeresboden ziemlich felsig ist. Die Wellen sind hier recht hoch, bei Flut sicherlich zwei Meter, das Wasser ist wunderbar warm und mit der Steilküste ist die Atmosphäre unwahrscheinlich schön. Die Bucht gehört zu der Hostería, so dass (es sind offenbar nur wenige Häuser belegt) wir fast allein am Strand sind. Darüber hinaus gibt es reichlich Tiere hier: Eidechsen, Leguane, Vögel, Fledermäuse und bisher keine Mücken. Und natürlich Unmengen an Krabben.

Einziger Nachteil ist, dass wir weder ein Telefonnetz noch WLAN haben. Wir sind also ziemlich von der Außenwelt abgeschlossen. Auch der nächste Ort ist mindestens 20 Minuten entfernt. Aber das wollten wir ja so.

Am Nachmittag werden wir nach Atacames fahren, wir müssen den Ort (einer der bekanntesten Badeorte in Ecuador) einfach mal gesehen haben. Den Vormittag verbringen wir weitgehend am Strand und morgen (ganz früh) machen wir uns auf den Rückweg nach Quito.

Unser Strandvormittag bestand aus einer längeren Wanderung entlang der Küste. Zunächst hatten wir versucht, Richtung Osten zu gehen, da uns das nach unseren gestrigen Beobachtungen ganz interessant vorkam. Allerdings dauerte es uns dann zu lange bis das Wasser zurückgegangen war (bei Hochwasser gibt es keinen Strand) und daher haben wir uns dann doch für die andere Richtung entschieden. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das Ufer ist wie gesagt eine Steilküste, so dass auch große Teile des Strandes nackter Fels sind. Dabei kommen unterschiedliche Steinarten offenbar vulkanischen Ursprungs vor mit teils skurrilen Formen, die durch die Erosion des Wassers entstanden sind.

Atacames: Wir waren tatsächlich dort, allerdings nur, um Bargeld zu besorgen, das uns aufgrund des spontanen Aufbruchs fehlte (mit Kreditkarten kommt man hier nicht weit). Wir wollten dann noch zum Strand (der anscheinend maximal touristisch ausgebaut ist – ungewöhnlich für Ecuador, daher waren wir neugierig, auch wenn alle Reiseführer von einem Besuch abraten). Die Straße zum Strand war allerdings ziemlich voll und es war völlig unklar, wo wir den Wagen loswerden sollten. Auch machte die Umgebung auf uns keinerlei einladenden Eindruck. Deshalb haben wir uns die Erfahrung geschenkt und sind in den Nachbarort Sua gefahren. Auch ein kleiner Strand in der Fortsetzung dessen von Atacames, ein paar (geschlossene) Strandbars, ein paar Restaurants. Wir haben dort zu Mittag gegessen: Meeresfrüchte in Erdnuss-Kokos-Sauce inklusive einer ganzen Krabbe ohne ein Werkzeug, um an das Fleisch zu kommen. Da es sowieso ziemlich reichlich war, haben wir sie liegen gelassen. Im Anschluss sind wir noch zum Nachbarstrand unserer Hostería gefahren – La Escondida. Laut einem Reiseführer der schönste Palmenstrand Ecuadors. Der Spaß kostet pro Person 5 $ Eintritt, aber das war es uns wert. Es stellte sich allerdings heraus, dass es keine (gut, eine) Palmen gab. Ansonsten ist es dort zwar ganz nett, aber „unser“ Strand gefällt uns besser. Also sind wir bald weitergefahren, haben noch ein bisschen gebadet und schon mal gepackt.

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