Unser Abend in Ayabaca hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Abendessen dann doch noch sehr positiv gestaltet. Direkt neben dem Hotel fand sich ein kleines Restaurant, das einen guten Eindruck machte. Zwar mit Plastikstühlen, aber mit extra gestalteten Tischdecken und sogar einer Karte im Eingang. Wir konnten dann im ersten Stock Platz nehmen, bei offenem Fenster und schätzungsweise 14° im Raum. Aber wir hatten unsere Daunenjacken an, so dass das kein Problem war.
Wir haben ein herrliches „Gulasch“ (carne al jugo) bekommen, phantastisch gewürzt mit vielen Lorbeerblättern und einem groben an Steinpilz erinnernden Pilz. Vorher gab es einen Salat, genauso gut angemacht und zu trinken Piscosauer (genauso geschrieben) in der Karaffe. Und das Ganze auch noch unwahrscheinlich preiswert. Die peruanische Küche ist (nach unserer kurzen Erfahrung) einfach nur klasse.
Leider erstreckte sich das nicht aufs Frühstück. Im Hotel gab es natürlich keins (nachdem auch das Licht im Bad nicht funktionierte) und das Café nebenan öffnete erst um 7:30 Uhr, ein bisschen spät für unsere Pläne. Also gab es für jeden drei trockene Brötchen, das musste dann bis Ecuador reichen.
Wir hatten uns dafür entschieden, nicht zurück zu fahren, sondern den nächstgelegenen Grenzübergang bei Espindola zu nehmen. Das waren zwar nur 60 km zufahren, aber die hatten es in sich. Zunächst war die Straße wieder geteert, wenn auch ziemlich schmal (und kurvig!) mit reichlich Gegenverkehr, der leider im allgemeinen in der Mitte und ziemlich schnell fuhr, so dass die Begegnungen etwas aufregend waren. Nach dem Abzweig Richtung Espindola veränderte sich die „Straße“ in eine Lehmpiste mit reichlich Bachdurchquerungen, Schlammlöchern und Schlaglöchern mit großen Steinen. Ziemlich herausfordernd also, aber durchaus nicht langweilig.
Die schwierigste Stelle kam dann in einem Dorf, wo ein Teil der Betonabdeckung einen Grabes fehlte und durch zwei schmale Holzbohlen ersetzt worden war. Die rechten Räder passten so gerade eben darüber. Aber auch das haben wir gemeinsam hinbekommen.
Der eigentliche Grenzübergang fand sich mitten im Nichts. Auf der peruanischen Seite wollten uns zwei Polizisten erst nicht (warum auch immer) durchlassen. Der Grenzposten selber war unbesetzt, so dass wir keinen Nachweis der Ausreise aus Peru haben. Auf der ecuadorianischen Seite gab es einen einsamen Posten. Auch hier haben wir keine Stempel bekommen, er wollte sowieso nur einen Pass sehen, hat dafür aber den Kofferraum inspiziert.
Die Fahrt in Ecuador ging zunächst auf einer Sandpiste weiter, die Landschaft war noch immer spektakulär, bis wir in Amaluza ankamen, wo wir nach ein wenig Suche ein verspätetes Frühstück bekamen.
Unser Ziel war Loja. Ab Amaluza war die Straße gut ausgebaut und wir sind gut voran gekommen. Allerdings fehlte die Herausforderung der Pisten, so dass die Fahrt etwas langweilig war, nicht zuletzt auch weil die Landschaft immer mehr landwirtschaftliche Nutzung zeigte.
In Loja angekommen haben wir im Hotel eingecheckt (und geduscht, was wir uns in Ayabaca geschenkt hatten). Danach sind wir in die Stadt gegangen, um uns ein wenig umzusehen. Auf den ersten Eindruck reißt sie uns nicht vom Hocker. Trotzdem werden wir noch eine weitere Nacht bleiben, um die Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Sicher werden wir nicht zurückkehren.
Mit etwas Glück haben wir auch ein halbwegs anständiges (peruanisches!!) Restaurant gefunden, so dass der Abend einen guten Abschluss hatte.