In unserer Blauäugigkeit waren wir davon ausgegangen, dass nach der Zusage des Schulleiters alles Weitere eine bloße Formalie sei und dementsprechend schnell ablaufen würde. Formalie war richtig, von schnell konnte keine Rede sein. Erst etwas zwei Monate (am letzten Werktag vor Weihnachten) später bekamen wir Nachricht von der ZfA mit Informationen zum weiteren Ablauf: DieTropentauglichkeitsuntersuchung und die Beantragung der Dienstpässe im Auswärtigen Amt waren dabei das Aufwändigste.
Natürlich sollte das alles so schnell wie möglich bearbeitet werden, nur dass Termine erst im neuen Jahr gemacht werden konnten. Also wieder warten …
Glücklicherweise hatten wir von der Schule Informationen zum Leben und Arbeiten in Quito bekommen, so dass wir zumindest einige Dinge im Vorfeld in Angriff nehmen konnten (wenn auch nicht zum Abschluss bringen, da von einem Vertrag noch lange nichts zu sehen war).
Insbesondere haben wir uns um das Thema Auto gekümmert, das wir als ADLK zu Vorzugsbedingungen bekommen können, wobei allerdings das Angebot eingeschränkt ist.
Darüber hinaus haben wir begonnen uns mit dem Wohnungsangebot auseinanderzusetzen. Zum Glück ist das durch entsprechende Online-Portale kein großes Problem, so dass wir zumindest einen Überblick bekommen konnten. Von hier in Deutschland machte es den Eindruck, als seien attraktive Häuser in großer Zahl und überraschend niedrigen Preisen (1200 $ für 150 m2 schien nichts Besonderes zu sein). Aber natürlich musste die Wohnungssuche warten bis wir wirklich vor Ort sein konnten.
Das soll in den Osterferien passieren. Und nachdem wir zumindest ziemlich sicher sein konnten (auch ohne die Bestätigung der Tropentauglichkeit), dass wir im Sommer wirklich nach Quito ziehen würden, haben wir dann einfach mal Flugtickets bestellt. Glücklicherweise gibt es von Amsterdam (also nicht so weit weg) einen Direktflug. Wegen der inzwischen ständig gestiegen Preise haben wir uns für den Rücklug allerdings für den Umweg über Panama entschieden.
Die Untersuchung auf Tropentauglichkeit brachte wieder neue Überraschungen: Hoher Blutdruck und der Auftrag ihn einstellen zu lassen. Also noch ein neuer Termin. Aber ansonsten war alles OK. Also konnten Barbara und Erin ebenfalls einen Untersuchungstermin ausmachen. Auch das lief dann ohne große Probleme ab, so dass von unserer Seite (dachten wir) alles getan war.
Irgendwann im Februar kam dann endlich der Vertrag. Dabei lagen dann noch haufenweise Formulare: Beantragung von Umzugskosten, Aussagen zum Rentenversicherungsstatus und Ähnliches. Außerdem ganz unscheinbar ein Antrag auf Dienstbefreiung. Betonung auf ein. Für Barbara gab es nämlich keinen, das mussten wir selber in die Hand nehmen. Kein Problem natürlich. Bei der Behörde nachfragen und über die Schulleitung formlos schicken. Die Antwort schockierte dann aber: Eine Dienstbefreiung sei nur für ein Jahr (bis Erin 18 ist) möglich, wegen Personalmangels im Sonderschulbereich.
Weitere Recherchen an mehreren Stellen machten dann aber klar, dass das so nicht ganz richtig war: Mit einem mindestens halben Vertrag als Ortslehrkraft sollte es gehen. Das war natürlich sowieso angedacht, für die Schule war es kein Problem einen zu schicken, so dass auch hier die Kuh vom Eis war.
Geärgert hatten wir uns trotzdem, insbesondere da von einer entsprechenden Regelung im Vorfeld nichts erwähnt worden war.
Jetzt blieb also (abgesehen von Umzugsorganisation, die ein Kapitel für sich sein könnte) nur noch die Vorbereitung auf unsere Reise nach Quito in den Osterferien.