Auf dem Weg nach Cuyabeno

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Der Aufbruch in Coca war so unspektakulär wie erwartet. Das Frühstück war so einigermaßen in Ordnung, aber nichts Besondereres.

Die Fahrt nach Lago Agrio war ähnlich unaufregend. Wobei das vielleicht das falsche Wort ist, da die Dörfer, die aufgrund der Ölindustrie entstanden sind (oder angelegt wurden?? Jedenfalls sind in den Dörfern die Straßen zweispurig und auerhalb nur einspurig.) ziemlich trist sind und man sich schon fragt, was das alles soll. Langfristig scheint Ecuador jedenfalls keinen großen Nutzen vom Öl zu haben. In diesem Jahr ist die Wirtschaftsleistung (wie auch immer gemessen) zum ersten Mal seit 17 Jahren gesunken.

In Lago Agrio angekommen (natürlich zu früh) haben wir dann versucht unseren Kontakt ausfindig zu machen. Erst eine Kommunikation mit der Frau, die die Tour organisiert hatte, brachte dann Klärung. Tatsächlich hatte er am Flughafen auf uns gewartet.

Wir machten mit ihm dann aus, dass wir mit unserem Wagen zum Einsetzpunkt der Boote fahren würden. Erstens war der Bus noch nicht da und andererseits ist es in einem PKW natürlich bequemer. Dazu kommt, dass wir für den Rückweg nicht noch einmal das Fahrzeug wechseln müssen.

Die restlichen 100 km bis Puente de Cuayabeno verliefen bis auf die vielen fehlenden Straßenteile dann ganz angenehm. Die Landschaft veränderte sich ein wenig, vor allem war weniger von der Industrie zu sehen (allerdings begleitete die Ölpipeline uns den gesamten Weg).

Wir kamen dann vor allen anderen (vor uns sind bereits mehrere Tourbusse in dieselbe Richtung gefahren) in Puente de Cuyabeno an. Unser Führer war aber noch nicht da, also durften wir den Trubel dort (insgesamt bestimmt 50 Personen) genießen. Nachdem der Führer dann gekommen war, dauerte es trotzdem noch einige Zeit, da wir zunächst darauf gewartet haben, dass die Motorboote (wir wollten mit dem Paddelboot los) abgefahren waren.

Nach einer kleinen Weile (in der es zuerst einen ziemlich starken Schauer gab und danach ein kleines Lunch) sind wir dann tatsächlich gefahren. Einige Probleme mit dem Parkplatz mussten wir auch noch klären, konnten den Wagen dann aber bei der Guardia abstellen, so dass wir uns keine Sorgen machen müssen.

Die Fahrt den Fluss herunter war unglaublich interessant. Angefangen mit der Geräuschkulisse bis hin zu der überbordenden Vegetation. Wir wussten zwar, dass es kaum Farben (außer Grün) dort gibt, aber die Wirklichkeit ist dann doch ganz anders.

Auch haben wir nur wenige Tiere gesehen. Ein paar Vögel, einen Leguan, zwei Sorten Affen (Squirrel Monkeys und Kapuzineräffchen), ein paar Fledermäuse, die an einem Ast im Fluss den Tag verbrachten und wegflogen als wir näher kamen, aber keine Schlangen oder Kaimane. Natürlich viele Schmetterlinge und Libellen. Vor allem die Morphus-Falter sind wirklich beeindruckend.

Am frühen Nachmittag sind wir dann an unserem Camp, wo wir die Nacht in Zelten verbringen werden, angekommen. Das Timing war perfekt, da es kurz nach unserer Ankunft ziemlich stark zu regnen begann. Es stehen hier drei Zelte unter einer großen Zeltplane, in denen sich Schaumstoffmatten und Schlafsäcke befinden (ich vermisse unsere Ausrüstung!). Nachdem wir uns einigermaßen eingerichtet hatten (das heißt vor allem Gummistiefel angezogen), haben wir noch einen kleine Wanderung in den Wald gemacht, wo wir dann die dritte Affenart (Bebeleche) beobachten konnten, außerdem einen interessanten Pilz,d er die Rinde von Bäumen bewächst, so dass keine Schlingpflanzen mehr anhaften können und das Harz eines Baumes, das sehr aromatisch riecht, wenn es verbrannt wird.

Zum Abendessen gab es  Reis mit Hühnchen, ganz ordentlich, aber natürlich kein kulinarisches Highlight. Im Moment wissen wir noch nicht, wie wir das Thema Zähneputzen lösen, möglicherweise fällt das einfach aus.

Morgen früh geht es dann weiter zu unserer Lodge. Wir sind sehr gespannt.

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