Wie geplant haben wir heute die Radtour entlang der Ruta de las cascadas gemacht. Mit geliehenen Rädern leider, da wir immer noch keine befriedigende Lösung für den Transport unserer Fahrräder mit dem Auto gefunden haben. Dementsprechend wenig erfreulich war das Fahrerlebnis, auch wenn es im wesentlichen bergab ging (sonst hätten wir es vermutlich auch nicht geschafft).
Die Strecke war in Anbetracht des Karnevalssonntages reichlich voller Autos und Chivas, das sind Lastwagen mit auf der Ladefläche montierten Sitzbänken, bunt, laut und relativ billig und dementsprechend voll. Wir hatten eine größere Menge anderer Radfahrer erwartet, aber insgesamt haben wir vermutlich nur vier weitere gesehen. Trotz des Trubels hat sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt. Die Route führt oberhalb des Flusses an einer Reihe von mehr oder weniger spektakulären Wasserfällen vorbei. Besondere Attraktion sind die „Seilbahnen“, an denen Mensch über den Fluss „fliegen“ kann. Tatsächlich haben wir das auch ausprobiert, nicht besonders aufregend, aber dafür mit einem tollen Blick auf den Fluss. Von diesen Bahnen gibt es auf den paar Kilometern bis Rio Pedro bestimmt zehn Stück. An allen herrschte ein reges Treiben mit dem üblichen Verkauf von gebratenem Huhn, Bananen und Choclo. Dazu kommt hier noch das Angebot von Zuckerrohr, entweder in kleinen Stücken zum Kauen oder auch in Form von Saft. Bisher haben wir es aber nicht probiert. Warum?
Unser „Ziel“ stellte der Pailon del Diablo dar. Natürlich waren auch einige andere Menschen auf diesen Gedanken gekommen, so dass es dort entsprechend voll war. Grundsätzlich kein großes Problem, aber zu Karneval ist es hier üblich sich mit Schaum zu besprühen und da wird auch vor Touristen kein Halt gemacht. Gerade in größeren Menschenmengen muss man da schon etwas aufpassen, wenn man am Ende nicht wie eine Sahnetorte aussehen möchte.
Der Wasserfall selber ist durchaus sehenswert, bestimmt 30 m hoch. Der Weg führt von der Straße über Hängebrücken und Treppen direkt darunter.
Es gibt noch einen zweiten Zugang von der anderen Seite des Flusses, den Weg haben wir uns dann aber geschenkt und sind mit einem „Taxi“ (kleiner Lastwagen mit Sitzgelegenheiten an der Seite und über die Bordwand gehängten Fahrrädern) zurück nach Baños gefahren.
Dort angekommen haben wir uns, da es noch recht früh am Tag war, noch auf den Weg zum Baumhaus gemacht, von dem aus man bei gutem Wetter einen tollen Ausblick auf den Tungurahua hat. Wir konnte dafür den Nebel besonders genießen. Auch nicht schlecht, da immer wieder Einzelheiten hindurchschimmerten, aber der Vulkan wäre uns schon lieber gewesen. Wegen es Nebels haben wir dann auch unseren Plan aufgegeben, abends noch zu einem Aussichtspunkt zu fahren, von dem aus wir den Krater möglicherweise hätten sehen können.
Stattdessen haben wir den Abend mit einem (wie hier eher üblich) fleischlastigen Abendessen beendet. Immerhin war es gut.
Wir sind sehr gespannt auf die morgige Raftingtour. Uns fehlt so ziemlich alles an Ausrüstung: Sandalen, Badezeug … Aber das wird schon gehen!