Seit Donnerstag sind wir jetzt in Puerto López. Die Zeit vergeht viel zu schnell, heute ist schon Sonntag …
Allein der Weg von Quito hierhin wäre einen eigenen Beitrag wert. Aber die knapp 400 km zu fahren, hat sowieso schon neun Stunden (inklusive Mittagspause) gedauert, so dass wir nur die Landschaften von den Bergen über den Nebelwald bis zu den trockenen Küstenwäldern mit unglaublich vielen Eindrücken an uns vorbei huschen haben lassen. Später vielleicht mehr?
Wir wohnen in der Hosteria Mandala, eine Ansammlung von Holzhütten in einem großen Garten. Alles ist liebevoll gestaltet und wir fühlen uns sehr wohl.
Puerto López ist vor allem dafür bekannt, dass zwischen Juni und Oktober die Buckelwale zur Paarung und zum Kalben kommen, so dass sie sich gut beobachten lassen. Die halbe Stadt ist mit Agenturen gepflastert, die entsprechende Angebote macht und man kann kaum einen Schritt machen ohne darauf angesprochen zu werden.
Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Attraktionen, da der Ort an der Grenze zum Machalilla Nationlpark liegt und als Standort (mit der entsprechenden Infrastruktur) für Ausflüge in die Umgebung dient.
Die Stadt ist im massiven Umbau begriffen. Möglicherweise als Folge des Erdbebens im April. Leider sind unsere Spanischkenntnisse (noch 😉 ) zu rudimentär, als dass es uns gelingt, diesbezüglich nähere Informationen zu bekommen. Die ganze Strandpromenade wird neu gepflaster, zwei neue Brücken werden gebaut und zahlreiche Häuser renoviert. Trotzdem wirkt der Ort (noch?) sehr heruntergekommen mit umgepflasterten, staubigen Straßen, großen Mengen von (streunenden?) Hunden und Menschen, die letztlich in Baracken zu hausen scheinen. Das ist nicht immer einfach auszuhalten, aber was ist die Alternative?
Interessant ist die Geschwindigkeit mit der gebaut wird. Morgens auf dem Weg zum Boot (Toru zur Isla de la Plata im nächsten Beitrag) wird gerade begonnen, den einen Teil einer Brücke zu betonieren. Abends ist es fertig. Dabei arbeiten auf der Baustelle für deutsche Verhältnisse unwahrcheinlich viele Menschen. Maschinen gibt es nur wenige und vieles wird mit der Hand gemacht. Arbeitskraft ist hier billig! Auf der anderen Seite sind dadurch natürlich auch sehr viele Menschen in einem wie auch immer gestalteten Beschäftigungsverhältnis. Anscheinend wird an sechs Tagen in der Woche gearbeitet solange es hell ist. Aber auch heute am Sonntag wurden noch Laternenmasten angeliefert und Putzarbeiten vorgenommen. Mangelnden Fleiß kann man den Menschen hier sicher nicht vorwerfen. Umso erstaunlicher wirkt es, dass die Ökonomie nicht voran kommt. Aber Aussagen darüber sind sicher noch zu früh, wir sind schließlich erst seit drei Wohen in Ecuador und es sollen mindestens drei Jahre werden.