Der ecuadorianische Umgang mit Feiertagen, also die Verschiebung Richtung Wochenende hat uns wieder einmal drei freie Tage am Stück beschert. Genug, um die Koffer zu packen und ein wenig wegzufahren.
Wir haben uns dieses Mal für Mindo entschieden, immerhin waren wir seit zweieinhalb Jahren nicht mehr da und außerdem ist es nicht so weit, vor allem jetzt, wo die neue Umgehungsstraße fertiggestellt ist. Wir hatten uns in einer ganz netten Hostería eingemietet, mit eigenem Bungalow, Terrasse mit Blick auf den Nebelwald und Frühstück auf unserer Terrasse. Insgesamt ganz ordentlich und vor allem sehr ruhig, so dass unserem Plan einfach nur ein wenig zu entspannen, eigentlich nichts im Wege stand. Ein Restaurant ist auch dabe, so dass wir auch zum Abendessen nicht nach Mindo fahren (bzw. laufen) brauchten.
Den ersten Nahmittag haben wir dann auch tatsächlich auf der Terrasse verbracht – leider fehlten die Hängematten, aber der Liegestuhl tat es auch. Der nächste Morgen begann dann spät (Aufstehen um 6) mit einem ausgiebigen Frühstück (bestimmt 20 Minuten) und einem kurzen Spaziergang (etwa 10 km mit einer Flussüberquerung zu Fuß und etwa 400 Höhenmetern). So ganz ohne Abenteuer geht es dann doch nicht. Tatsächlich hatten wir vor über eine Umweg zur Seilbahn über den Rio Mindo zu gehen. Leider fehlte dann die erwartete Brücke über den Fluss, so dass wir Schuhe und Hosen ausziehen und barfuß hindurchwanden musste. Zum Glück hatte es nicht viel geregnet, sonst hätten wir es nicht geschafft. Auch so waren wir bis zum Oberschenkel im Wasser. Auf der anderen Seite des Flusses mussten wir dann den Berg hoch. Auch hier hatten wir uns verschätzt: Der tatsächlich vorhandene Weg war ziemlich steil und wir mussten etwa 300 Meter bergauf laufen. Ziemlich anstrengend, aber wirklich schön. Und natürlich kein mensch weit und breit.
Das änderte sich dann als wir bei der Seilbahn ankamen, die über den Fluss zu einer Reihe von Wasserfällen führt. Die Menschenschlange war 100 m lang und wir hatten mit einer Wartezeit von 30 Minuten zu rechnen. Das haben wir natürlich nicht gedacht, sondern sind stattdessen zu Fuß gegangen – wenigstens den Hinweg. Für den Rückweg haben wir dann doch die Seilbahn (ohne Wartezeit) und für den Weg in den Ort ein Taxi genommen. Schließlich wollten wir uns nur ein wenig bewegen. nach einem guten Mittagessen im Dragonfly Inn, den wir schon vom letzten Mal in guter Erinnerung hatten, sind wir dann zu unserem Bungalow zurückgegangen und haben den Nachmittag (abgesehen von einer kurzen Kaffeepause) wieder auf der Terrasse verbracht mit Lesen und Vögel beobachten (und in großer Stille).
In der Tat konnten wir eine große Zahl verschiedener Vögel sehen unter anderem auch einen Tukan. Leider hat das Festhalten mit dem Fotoapparat nicht so richtig gut geklappt. Schlechtes Licht und furchtbar scheue Vögel sind eine schlechte Kombination.
Insgesamt hat es uns dort gut gefallen und wir kommen bestimmt noch einmal wieder.