Die letzten Tage waren ziemlich Inhalts- wenn auch nicht sehr ereignisreich. Die Nacht in der Nähe von Williams war wie erwartet recht ruhig, wenn es auch wieder einmal geregnet hat und es entsprechend kühl wurde. Der Morgen ohne „vernünftige“ Waschgelegenheiten war ungewohnt, aber auch das gehörte ja zu unserem Plan. Frühstück haben wir in Williams bekommen, in einem Café, das in einem historischen Stil (Route 66) eingerichtet war. Gut, aber wie immer zu reichlich.
Auf unserem Weg zum Joshua Tree Nationalpark (benannt nach einem Yuccagewächs, das baumartig mit Verzweigungen in der Krone wächst) haben wir am Lake Havasu, einem anderen Stausee des Colorado Halt gemacht, um das fehlende Duschen zu ersetzen. Hier steht ein Ferienresort neben dem nächsten. Aus unserer Sicht völlig unverständlich. Abgesehen davon, dass wir uns mit dem Wasser des Sees den Staub und Schweiß abwaschen konnten, hätte uns nichts hierher gebracht.
Joshua Tree war dann doch wieder eine ganze Strecke zu fahren. (Die Entfernungen hier sind aus europäischer Sicht völlig unvorstellbar.) Bei der Ankunft im Park zogen schon dunkle Wolken auf. Während wir die Zelte aufbauten (mitten zwischen riesigen Granitblöcken!!), begann es auch leicht zu regnen. Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht (der Joshua Tree NP besteht aus Wüste!) und einfach nur das Innenzelt aufgebaut. Immerhin hatten wir 38°.
Wir sind dann vor dem Abendbrot (diesmal nicht im Restaurant, sondern ganz schlicht Brot, Käse, Wurst, Gemüse und natürlich Bier) noch einen kurzen Rundweg, der direkt an unserem (einer von mehreren) losging, gegangen, sehr schön und wegen der vielen Informationstafeln auch noch bildend.
Der Abend war dann unglaublich schön: Ruhig in einer umwerfenden Landschaft. Ganz klar der tollste Platz, auf dem wir je waren. Der Mond schien, die Sterne kamen langsam heraus und es war immer noch ziemlich warm (eigentlich heiß). Vor lauter Staunen fiel das Schlafen dann doch schwer.
Als der Mond untergegangen (bzw. hinter dem nächsten Felsen verschwunden) war, donnerte es etwas. Auch das und den danach einsetzenden Regen haben wir ignoriert. Irgendwann wurde der dann aber stärker, so dass wir beschlossen, das Außenzelt auch noch einzusetzen. Blöderweise hatten wir das vorher nicht geübt, so dass das Ergebnis (im Dunkeln, mit Wind und Regen) mäßig ausfiel. Dementsprechend unruhig wurde unsere Nacht. Immer wieder löste sich ein Hering aus dem Sandboden, der im trockenen Zustand fast wie Beton gewesen war, so dass einer raus in den Regen musste, um ihn wieder zu befestigen. Im Laufe der Nacht wurde es dann auch noch recht kalt (die Schlafsäcke lagen trocken im Auto – wofür auch in der Wüste?), so dass wir nur wenig Schlaf bekamen. Gegen 4 Uhr morgens hörte der Regen (und der Wind) dann auf, aber um 5 hieß es eigentlich schon wieder aufstehen, da auch der nächste Tage recht lang werden würde.