Nach unserer Rückkehr aus den USA begann das neue Schuljahr wieder einmal ziemlich unvermittelt. Ein paar Tage zum Auspacken und Aufräumen, aber das war es dann auch.
Etwas aus dem üblichen Trott herausgebracht haben uns die Kinder, die in den ersten beiden Wochen zu Besuch waren. Viel Zeit konnten wir nicht miteinander verbringen, aber schön war es auf jeden Fall.
An unserem einzigen gemeinsamen Wochenende sind wir zum Antisana gefahren und haben in einer Hostería übernachtet, die wir bei einem früheren Ausflug entdeckt hatten. Grundsätzlich ganz nett, vor allem die Aussicht auf die Kondorfelsen und die vielen Kolibris, aber furchtbar kalt und ohne Heizung bis auf einen ziemlich schwachbrüstigen Heizstrahler.
Der Anfang des Schuljahres brachte den üblichen Stress mit sich, bis alles soweit organisiert war, dass der Dampfer sinnvoll Fahrt aufnehmen konnte, hat es dann trotzdem es langsam Routine werden sollte, doch etwas gedauert.
Nachdem die Kinder wieder weg waren, haben wir uns aufgemacht, unser Auto offiziell aus Peru auszuführen. Wir hatten gedacht, das in Quito erledigen zu können, aber tatsächlich mussten wir zur peruanischen Grenze, eine Dreitagestour: Am Freitag 6 Stunden fahrt von Quito nach Guayaquil, am Samstag dreißig Stunden von dort bis zur Grenze und drei Stunden zurück und am Sonntag wieder 6 Stunden zurück nach Quito, insgesamt 1400 km Fahrt.
Glücklicherweise verlief alles problemlos, so dass wir den Wagen ohne schlechtes Gewissen verkaufen können (tatsächlich wird bei der Einreise nach Peru die Fahrgestellnummer registriert).
Leider ist er aber bis heute nicht repariert, der Scheinwerfer soll morgen kommen, so dass das hoffentlich im Laufe der Woche erledigt wird. Dann müssen wir uns zwar immer noch für einen neuen entscheiden, aber das kriegen wir schon hin.
Im Augenblick bin ich auf dem Rückweg von Bogotá, wo wir unser jährliches Abiturtreffen hatten.
Wir haben wieder (wie auch bei meinem letzten Besuch hier) in Usaquén gewohnt. Dort ist es wirklich schön mit zum Teil kolonialer Bebauung und vielen Geschäften und einer großen Anzahl von interessanten Restaurants. Wir hätten zwar auch im Gästehaus der Schule wohnen können, dann hätten wir uns die morgendliche und nachmittägliche Fahrt durch den Stau erspart, aber dafür wären wir auch im Nichts gewesen.
Den Samstag habe ich fürs Sightseeing verwendet anstatt schon nach Hause zu fahren: Das Goldmuseum stand (noch einmal) auf dem Programm und das Museum Botero mit vielen Werken des kolumbianischen Künstlers Francesco Botero, aber auch vielen expressionistischen Werken von Picasso, Beckmann, Ernst und vielen anderen. Sehr schön!
Das Goldmuseum war so beeindruckend wie bei meinem ersten Besuch. Die Ausstellung ist wirklich gut gemacht und trotz der Vielzahl der (oft sehr ähnlichen) Stücke niemals langweilig. Ein paar Informationen mehr würde ich mir manchmal aber doch wünschen.
Den Nachmittag habe ich in Usaquén verbracht und habe zum Beispiel eine Design-Messe besucht mit Ausstellungen von einer großen Anzahl von einheimischen Designern und Kunsthandwerkern. Ganz nett, aber nicht weltbewegend. Ein gutes Bier habe ich auch bekommen und den Abend in einem französischen Restaurant beendet mit Ricard, Zaz und einer kleinen Flasche spanischem Wein.
Da die Kollegen aus Mexiko, die auch noch hier waren (gestern hatten wir uns getrennt) etwas nervös bezüglich des Abfluges waren, bin ich jetzt drei Stunden vor Abflug hier in der Abflughalle. Mit Dienstausweis und Handgepäck gibt es halt keine Schlangen. Aber auch diese Wartezeit wird vorbeigehen.