Das Schuljahr neigt sich langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Warum auch immer scheint sich damit das Tempo zu erhöhen. So viele Dinge „müssen“ noch vorher erledigt werden.
Trotzdem haben wir uns am letzten Samstag noch die Zeit für eine Wanderung in Papallacta genommen. Aufbruch um 6 Uhr, nach der Abiturfeier am Abend bevor. Die Feier war nicht der rede wert (nicht schön,d as hier zu erwähnen, aber was soll man machen? Außer es (auch noch) selbst organisieren?)
Jedenfalls haben wir uns zusammen mit einem Kollegen, der die Tour schon oft gemacht hat, und einem Führer auf den Weg gemacht, um einen (oder mehrere) Brillenbären zu sehen. Viele gibt es nicht mehr davon, aber zwei kleine Populationen um Quito herum sind noch erhalten. Das Wetter war ganz in Ordnung, wenn auch etwas kalt (vielleicht 5°), aber zumindest hat es (fast) nicht geregnet. Obwohl wir gut ausgestattet waren mit unseren speziell für diesen Anlass endlich erworbenen Regenhosen. Und natürlich waren wir mit Gummistiefeln unterwegs! In 4000 m Höhe, querfeldein! Unvorstellbar in Europa, wo jeder Mittelgebirgswanderer, der etwas auf sich hält, perfekt ausgestattet ist. Aber der Paramo ist eben tückisch, plötzlich bis zum Knie im Wasser zu stehen, ist nicht ungewöhnlich. Glücklicherweise sind wir verschont geblieben.
Einen Bären zu finden stellte sich als erstaunlich schwierig heraus. Tatsächlich sind es keine schwarze Flecken innerhalb der Berglandschaft, die fast nicht von anderen dunklen Flecken zu unterscheiden sind. Und da sie sich während des Fressens (hauptsächlich ernähren sie sich hier oben von einer Staude) auch nur wenig bewegen, ist es umso schwieriger. Wir hatten aber Glück und konnten einen entdecken (also der Führer hat ihn natürlich entdeckt, wir konnten ihn dann auf seinen Hinweis hin auch sehen) und sind mit einem großen Bogen auch recht nah an ihn herangekommen. Allerdings haben wir ihn damit dann verscheucht.
Lange waren wir nicht unterwegs, zusammen mit der Anfahrt im Taxi etwa 5 Stunden (für 10 km). Trotzdem waren wir froh, wieder am Auto zu sein. das ursprünglich geplante Baden in den heißen Quellen haben wir uns dann aber doch gespart. Samstags macht es einfach keinen Spaß, es waren Massen unterwegs.
Die verbleibenden zwei Wochen werden (zur Abwechslung mal) etwas anstrengend. Das Schuljahr muss beendet werden (in einer Woche gibt es Zeugnisse) und außerdem ziehen wir noch um. Zumindest unsere Möbel und sonstigen Einrichtungsgegenstände schaffen wir (bzw. das Umzugsunternehmen) noch in das neue Haus. Dort werden sie fünf Wochen auf uns warten, die wir in Europa verbringen werden. Unsere beiden „verbleibenden“ Kinder beginnen ihr Studium, die Orte sind noch nicht ganz klar, aber Stockholm steht bei J. ganz oben auf der Liste. Hier bekommen wir aber erst am 10.7. Bescheid, ob er dort anfangen kann. Wenn ja, beginnt die Wohnungssuche, die dort ja ganz besonders einfach ist. Wir werden sehen.
Wieviel Urlaub dann noch übrig bleibt, werden wir sehen. Aber eine Woche Ostsee (oder so) sollte schon drinsitzen.