Sarigua Nationalpark

Dieser Tag stellte sich als noch anstrengender heraus, als wir ursprünglich erwartet hatten. Die Unternehmung war ja auch ein wenig verrückt: Zunächst von Panama City 3,5 Stunden Fahrt bis zum Nationalpark, dann etwas Sightseeing in Chitré mit dem Besuch des dortigen Museums, Besuch eines oder zweier Hersteller von Masken und auf dem Rückweg ein Abstecher zum Strand mit Baden und Abendessen.

Tatsächlich haben wir das so (abgesehen vom Baden) auch durchgeführt, auch wenn die Fahrt unter keinem besonders guten Stern stand. Um 7 haben wir uns auf den Weg gemacht und waren ganz glücklich, dass die Straße in unserer Richtung so leer war. Der Berufsverkehr führte natürlich in die Stadt hinein. Dafür waren dann auch Spuren auf der Gegenfahrbahn freigegeben. Kein Problem für uns bis zu der Stelle, an der die Straße in unserer Richtung dann komplett gesperrt war und wir von der Autobahn abbiegen mussten. Am Straßenrand in der Richtung, die auf die Autobahn zurück führte, hatte sich bereits eine lange Schlange von Autos gebildet, die auf die Öffnung warteten und in die wir uns dann auch eingereiht haben. Auf Nachfrage sagte man uns, dass wir mit 40 Minuten Wartezeit rechnen müssten.

Glücklicherweise verkürzte sich diese auf 15 Minuten, so dass wir noch einmal glimpflich weggekommen waren.

Der Rest der Fahrt war unspektakulär, rechts ein paar niedrige Hügel, links in Richtung Meer immer wieder Hoteltürme. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass ausnahmslos alle Polizisten in Panama zu Weihnachten Radarpistolen geschenkt bekommen hatten und sie jetzt ausprobieren mussten. So viele Kontrollen hatten wir bisher noch nicht gesehen.

Für die Zufahrt zum Nationalpark hatten wir (wie auch sonst) zunächst einmal Google Maps vertraut. Leider war der Parkeingang aber offensichtlich falsch eingetragen, so dass wir die Piste, die uns von der großen Straße weggeführt hatte wieder zurückfahren mussten. Im nächsten Dorf haben wir dann gefragt, kurz darauf aber auch das Schild entdeckt, so dass wir (über eine eher noch schlechtere Straße) nach kurzer Zeit ankamen.

Dort herrschte rege Bautätigkeit. Offenbar wurden Einrichtungen für Besucher gebaut, wie wir später erfuhren, hauptsächlich Unterkünfte für Schulklassen, aber auch ein Aussichtsturm und Toiletten.

Bisher gab es nur eine kleine Holzhütte mit ein paar Photos, an denen der Guard uns einzelne Punkte erklärte. Die Landschaft des Parks ist ein Beispiel für die Folgen der Abholzung des Urwaldes im 20. Jahrhundert für die Landwirtschaft und Krabbenzucht, aber deswegen nicht weniger beeindruckend.

Der rote Boden ist durchsetzt mit schwarzen Lavabrocken. Es wächst nur wenig, hauptsächlich Kakteen und die Erde ist rissig wie die Rinde eines großen Baumes.

Gerade in der Abwechslung zum (man muss es einfach sagen) doch etwas eintönigen Regenwald für uns sehr interessant.

Nach der etwa einstündigen „Wanderung“ sind wir nach Chitré gefahren, eine kleine Stadt ein paar Kilometer weiter. Unser erstes Ziel war ein Restaurant, das wir auch nach ein wenig Herumsuchen glücklich finden konnten. Das Essen (es gab natürlich hauptsächlich Fisch) war ganz ordentlich, leider mussten wir aber recht lange darauf warten, so dass der Tag schon ziemlich weit fortgeschritten war, als wir fertig waren.

Den geplanten Besuch des kleinen Museums haben wir gemacht. Es besteht aus zwei Stockwerken, unten archäologische Funde (im Bereich der Sarigua Wüste befindet sich die älteste Siedlung Panamas) und oben etwas ethnographisches. Der Zuständige ließ es sich nicht nehmen, uns jedes Stück im Detail zu erklären, sehr interessant, aber wegen er Sprache doch etwas anstrengend. Ihn haben wir auch gefragt, wo wir Masken kaufen könnten, er nannte uns einige Orte mit dem Hinweis, dass es kein Problem sei, diese zu finden.

Offenbar hatte er andere Vorstellungen von Einfachheit als wir. In Parita (wo wir auch aus dem Reiseführer schon wussten, dass es dort einen Maskenhersteller geben solle) haben wir dann gefragt. Nachdem uns die Beschreibung nicht weitergeholfen hatte und wir noch einmal umgedreht sind, ist uns dann jemand mit dem Auto vorausgefahren. Das Haus liegt wie erwartet direkt an der Hauptstraße, von außen ist aber keinerlei Hinweis zu erkennen.

Wir waren ein wenig enttäuscht aufgrund der geringen Anzahl von (interessanten) Masken, die er hatte. Diese waren aber dafür umso interessanter, vor allem zwei: Eine große Drachenmaske und eine kleine. Die Kleine hatte er offenbar für seinen Enkel angefertigt, er zeigte uns einen kleinen Film, auf dem das dreijährige Kind (in Begleitung eine Erwachsenen) damit tanzte.

Natürlich waren beide Masken nicht verkäuflich. Er bot uns aber an, für uns eine anzufertigen (für den Transport im Flugzeug mit abnehmbaren Hörnern), die wir am nächsten Mittwoch abholen können. Das bedeutet eine vierenhalbstündige Fahrt von Portobelo nach Parita und zurück, aber das ist es uns wert.

Die Rückfahrt war nach dem langen Tag etwas anstrengend. Einen kleinen Abstecher zum Meer haben wir gemacht – wir brauchten ja noch etwas zum Essen – aber außer Hotelburgen haben wir nichts gefunden, so dass wir dann doch in Panama City gegessen haben.

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