Lodge

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Die Nacht hat es im Wesentlichen durchgeregnet. Das war abgesehen vom Lärm kein Problem. Trotzdem war es schade, dass wir wegen der Wolkendecke keine Sterne sehen konnten. Da waren wir schon einmal mitten im Nichts…

Nach dem Frühstück haben wir uns dann auf en Weg zur Lodge gemacht. Auf dem Weg haben wir nach Schlangen (Anacondas) Ausschau gehalten, die nach dem Regen herausgekommen waren, um sich zu wärmen. Es waren aber keine zu entdecken. Ich behaupte ja, dass Schlangen nicht existieren, ähnlich wie Drachen und für Zoos künstlich hergestellt werden. Aber vielleicht werde ich ja noch eines Besseren belehrt.

Aber noch ein paar weitere Affenarten (die Namen haben wir direkt wieder vergessen) konnten wir beobachten und als Highlight ein Faultier – klatschnass vom Regen, aber ganz agil. Darüber hinaus waren noch einige Vögel auf unserem Weg, aber hauptsächlich alle möglichen Sorten von Grün immer mal wieder unterbrochen von einigen Blüten, vor allem Bromelien und immer wieder Orchideen. Diese sind erstaunlich schwierig zu entdecken, aber dafür umso schöner.

Das Camp (der Begriff Lodge ist deutlich übertrieben) liegt an der Laguna Grande von Cuyabeno. Hier gibt es einige dieser Camps für die 20000 Besucher pro Jahr. Leider sind die meisten von ihnen mit Motorbooten unterwegs, so dass die idyllische Stille immer wieder von dem Motorenlärm gestört wird.

Am Nachmittag gaben wir dann einen kleinen Spaziergang durch den Wald unternommen und konnten dort einen Käfer sehen, der von einem Pilz befallen war, der diesen unter seinen Kontrolle bringt. Im Prinzip kannten wir das natürlich schon, aber auch hier ist die Wirklichkeit viel beeindruckender. Außerdem haben wir verschiedene Lianenarten „kennengelernt“, darunter eine, aus der man trinken kann, wenn man sie durchschneidet und eine andere, aus der Curare gewonnen wird. Einen Specht mit einer eindrucksvollen roten Haube und mehrere Hoazin. Diese allerdings erst später vom Boot aus, mit dem wir uns auf den Rückweg gemacht haben. Die Kaimane, die wir gesucht hatten, waren aber nicht aufzutreiben. Dabei haben wir einen großen Teil der Lagune abgefahren, die wegen des Hochwassers ziemlich unwirklich aussah mit den vielen unter Wasser stehenden Bäumen mit weiteren Bromelien, Orchideen, Vögeln und einem großen Gecko, der aber zu schnell wieder verschwunden war, als dass wir ihn hätten fotografieren können.

Heute „Nacht“ werden wir nach dem Abendessen noch einmal nach den Kaimanen Ausschau halten. Jetzt gerade hat uns ein Angestellter der Lodge mit seinem Teleskop Jupiter mit vier Monden gezeigt, schon ziemlich beeindruckend und das zu einer anständigen Tageszeit. Ein weiterer Vorteil am Äquator zu leben.

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