Biking Dutchman

Nein, kein verfluchter Radfahrer, sondern ein Anbieter von Fahrradtouren hier in Quito.
Die letzten Wochen waren extrem arbeitsreich, der Samstag entwickelt sich immer mehr zum regulären Arbeitstag, so dass nur wenig Zeit für größere (also berichtenswerte) Ausflüge und Unternehmungen bleibt. Heute ist Feiertag „Fiestas de Quito“, Anlass ist die „Neugründung“ von Quito durch die Spanier. Verstehen muss man das nicht, man sollte meinen, das sei kein Grund zum Feiern, aber hier ist es sehr wichtig. Wir haben sogar gestern früher Unterrichtsschluss gehabt, die Schüler haben noch eine Veranstaltung zu dem Thema (ein wenig albern, aber insgesamt ganz witzig) gemacht und für die Lehrer gab es ein kleines Fest (inklusive Taufe der Neuen).
Jedenfalls haben wir den heutigen freien Tag zum Anlass genommen, etwas zu tun, was nicht ganz unserer üblichen Vorgehensweise entspricht. Wir haben uns vom Biking Dutchman (bzw. zweien seiner Mitarbeiter) abholen und in die Nähe des Antisana (Lago Mica) auf 4000 m Höhe fahren lassen. Mountainbikes gehörten auch zum Paket. Es stellte sich zwar heraus, dass die Strecke auch ohne Weiteres mit unseren Rädern zu bewältigen gewesen wäre, allerdings war ein Anlass der Tour auch, einmal Mountainbikes auszuprobieren. Einer der beiden fuhr mit uns, der andere folgte mit dem Auto (also etwa peinlich …).
Trotz der wenig angenehmen Anfahrt in einem etwas älteren Geländewagen hat sich die Unternehmung gelohnt. Wir hatten wie so häufig Glück mit dem Wetter und konnten den Antisana tatsächlich sehen (Anscheinend ist er häufig in den Wolken, die vom Regenwald heraufziehen, versteckt.). Die Tour verlief – etwas anderes als erwartet – nicht ausschließlich bergab, sondern wir mussten auch einige Steigungen bewältigen. Gerade mit den fremden Fahrrädern (und in Anbetracht der Höhe) war das nicht immer schön. Die Gefällestrecken überwogen aber bei Weitem und wir sind gut vorangekommen. Sogar so gut, dass wir schon um 11 Uhr eine „Mittagspause“ an einem Aussichtspunkt mit 100%iger Sichtungsgarantie eines Kondors gemacht haben. Der Lunch bestand aus Nudelsalat, einem Pie und Brownie. Dazu gab es Ingwertee. Alles sehr überzeugend und nach unserm frühen Frühstück (Abfahrt war um 7 Uhr) sehr willkommen. Einen Kondor konnten wir tatsächlich (aus der Ferne) beobachten. Immerhin unser erster in Freiheit. Ein Fernglas oder ein Teleobjektiv an der Kamera haben wir in diesem Augenblick vermisst. Das Fernglas hatten wir vergessen und ein Teleobjektiv ist einfach zu schwer, um es immer mit sich herumzuschleppen.

Da wir so früh dran waren, haben unsere Guides vorgeschlagen die Tour zum einen zu verlängern und zum anderen noch um eine weitere Strecke zu ergänzen. Die Verlängerung (jetzt auch mehr als 1000 m tiefer!) war sehr interessant (recht viel Verkehr, aber einiges an Alltag zu sehen). Die Erweiterung bestand in dem Teil der Eisenbahnstrecke im Chiche-Tal, den wir beim letzen Mal nicht mehr gefahren waren. Die Umgebung dort ist wirklich schön, so dass wir es nicht (alle) bereut haben.

Trotzdem waren wir schon um halb drei wieder zu Hause, so dass noch etwas vom Tag bleibt.

 

Ein Kommentar Add yours

  1. Tina sagt:

    Der Bericht über die’Taufe‘ fehlt!? Da es das bei uns nicht gibt, könnte man vielleicht darüber nachdenken, ob es nachahmenswert wäre!;)
    PS: Ich lese eure Bericht gerne!:)

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